Mein Rennen bei der IRONMAN 70.3 World Championship - Nelson Mandela Bay South Africa (von Christoph Steibli)

Mit der glücklichen Qualifikation zur 70.3 WM in Südafrika ging für mich ein kleiner Traum in Erfüllung. Ein Jahr nach meiner ersten Mitteldistanz in Zell am See stand ich nun also kurz vor dem Start der Weltmeisterschaft über diese Distanz. Als ich in Zell am See bei der Slot Allocation miterlebt hatte, dass für dieses Rennen in Südafrika eine Top20 Platzierung reicht, fing das Liebäugeln mit diesem Rennen an. „Ein Top20 muss doch möglich sein um über den Rolldown an einen Slot zu kommen“, war mein Gedanke. Gesagt, geplant. Für die Saison 2017 standen der IRONMAN 70.3 Barcelona und der IRONMAN 70.3 Kraichgau auf dem Plan. In Barcelona erreichte ich leider wieder nur Platz 31. Im Kraichgau sollte dann alles passen! Mit 04:51h über 1,9km Schwimmen, 90,1km Radfahren und 21,1km Laufen erreichte ich den 23 Platz (knapp an Top20 vorbei, egal!) in meiner AK und hab mein Ticket bekommen 😉.

 

Mit dem Rennen war ich bis auf meine Laufleistung zufrieden. Wie schon in Barcelona konnte ich mit 01:37h über den Halbmarathon nicht meine geplante Pace durchlaufen. In Südafrika sollte das unbedingt klappen! Mit der spontanen Unterstützung von Fabian und seiner Frau Aline (Kupaa) sollte mir dies endlich gelingen. Dazu später mehr.

 

 

 

Nun war der Tag also gekommen. Ich Stand am 02.09.2018 am King’s Beach in Port Elizabeth an der Startlinie mit den besten Athleten und wartete auf den Start. Ein Tag vorher fand das Frauenrennen bei besten Wetterbedingungen statt. Mit uns meinte es der Wettergott leider nicht so gut, 15 Grad und Nieselregen. Aber es hilft ja nichts. Um 07:30 Uhr war der Profistart. Hieß auch, dass ich bereits um 07:30 Uhr alle Vorbereitungen in der Wechselzone erledigt haben musste. Mein Start war leider erst um 09:10 Uhr. Die Wartezeit verging dann aber doch schneller als erwartet. Hier ein bisschen zuschauen beim Schwimmausstieg, da noch kurz aufs WC, Neo anziehen, Kleidung abgeben und warm machen. Um 9 Uhr fand ich mich im Startblock ein. Noch ein paar Mal tief durchatmen und dann gings los. Der Start erfolgte vom Strand. Also erstmal ca. 30m bis zum Wasser, und dann nochmal 15m rennen bis das Wasser tief genug war um zu Schwimmen. Zu Beginn musste man erstmal gegen einige ordentliche Wellen ankämpfen. Am besten unten durch tauchen. Aber auch danach war der Wellengang heftiger als es von Land ausgesehen hatte. Man musste den richtigen Moment erwischen um nach den Bojen zu schauen. Der Rechteckkurs war eigentlich nicht wirklich kompliziert zu schwimmen. Die Wellen und die Strömung erschwerten es allerdings die Linie zu halten. Nach ca. 700m fand ich meinen Rhythmus und befand mich in einer guten Gruppe in der ich mitschwimmen konnte. Nach 30 Minuten verlies ich schneller als gedacht das Wasser. Ich rechnete bei den Bedingungen eher mit einer Zeit um die 32 Minuten. Umso besser, denn in der langen Wechselzone lies ich als langsamer Wechsler noch genug Zeit liegen. Dank der Volunteers die beim Ausziehen und Einpacken des Neos in den Wechselbeutel halfen, hielt sich die Wechselzeit mit 03:41min in Grenzen.

 

Fürs Radfahren hatte ich vorgesorgt und mir Armlinge in den Beutel gepackt. Durch den Regen und den nassen Anzug war es anfangs noch recht frisch auf dem Rad. Ich benötigte trotz des Anstiegs zu Beginn der Radstrecke etwa 10 Minuten bis ich warm wurde. Nach 10km erreichte ich die erste Verpflegungsstation und schnappte mir schnell eine Flasche ISO. Noch ein Schluck aus der Gelflasche und dann hieß es Kopf runter und treten. Ich wusste, dass nach den ersten 10km die von der Küste her stetig aufwärts führten, eine längere schnelle Passage kommt. Die folgenden 20km konnte ich trotz des zunehmenden Windes mit einem Stundenmittel von 38 km/h zurücklegen. Nun ging es über zwei kürzere Anstiege zum Wendepunkt. Das war der schlimmste Abschnitt der Strecke. Der Straßenbelag war so rau, dass man regelrecht durchgeschüttelt wurde. Auch die Anstiege kosteten einige Körner. So einfach wie erwartet war die Radstrecke dann doch nicht. Am Ende wies sie dann doch auch 700hm auf. Der Rückweg vom Wendepunkt führte dann bis auf wenige Kilometer ausschließlich an der schönen Küste entlang. Dort hatten wir unglücklicherweise auch noch Gegenwind, was auf den letzten Kilometern ziemlich weh tat. Ich war froh als T2 in Sichtweite war und ich nach 02:38h in die Laufschuhe wechseln konnte. Meine vorgenommene Zeit von 02:30h hatte ich deutlich verfehlt. Mehr war aber leider nicht drin. Musste es also der Lauf richten. Ich lag trotzdem noch auf Kurs um meine Qualizeit zu unterbieten.

 

 

 

 

Also rein in die Laufschuhe und zeigen, dass sich das Lauftraining der letzten neun Wochen auszahlt. Die Laufstrecke war eigentlich recht einfach. Zwei Wendepunkte jeweils am Ende einer kleineren bergauf Passage. Die Kilometer dazwischen waren flach und dank der Menschenmassen ein wahres Erlebnis. Mein Ziel war es so nah wie möglich an eine Zeit von 01:30h heran zu kommen. Also peilte ich eine Pace zwischen 04:15 – 04:20 min/k an. Nach dem ersten Wendepunkt lag ich etwas darüber, was ich aber dem ersten Anstieg zu verdanken hatte. Die Kilometer bis zum nächsten Wendepunkt lief ich alle unter 04:20 min/k ohne mich zu verausgaben. Was ein geiles Gefühl, wenn es endlich läuft! Mit der Zeit fing mein Chipband an meinen Knöchel aufzureiben. „Das darf doch nicht wahr sein, grad jetzt“ dacht ich mir. Also am Wendepunkt kurz gestoppt und das Chipband über dem Socken befestigt. Im Nachhinein war das die beste Entscheidung. Die zweite Runde wäre sonst ziemlich schmerzhaft geworden, da mein Knöchel schon leicht blutete. Aber diese 20 Sekunden waren es wert. Runde zwei war dann etwas langsamer aber noch immer im Rahmen. Ich musste einfach deutlich rausnehmen auf den Teilstücken hoch zu den Wendepunkten. Die flachen Stücke liefen dafür wieder super in konstantem Tempo. Letztendlich lief ich den Halbmarathon in einer Zeit von 01:31:40h (04:20 min/k). Endlich!!! Das war eine Verbesserung von knapp sechs Minuten innerhalb von nur neun Wochen. Dank der super Trainingsplanung von Kupaa war ich mit meinem HM im Rahmen der MD endlich zufrieden. Durch gezielte und abwechslungsreiche Einheiten konnte ich meine Laufleistung deutlich verbessern. Auch durch individuelle Anpassungen, falls doch mal was dazwischenkam, war ich bestens auf den Lauf vorbereitet. Ein fettes Danke an euch!!

 

Overall finishte ich in 04:47h und unterbot meine Zeit aus dem Kraichgau um 4 Minuten. Ziel erreicht und einen geilen Wettkampf gehabt. Nothing more to say..

 

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